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Demenzerkrankte im Krankenhaus – Pflegende als Anker

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in Krankenhausaufenthalt stellt für Menschen mit Demenz oft eine große Herausforderung dar! Denn solange sie sich in Ihrer gewohnten Umgebung mit den gewohnten Strukturen und den vertrauten Abläufen befinden, bleibt die Erkrankung sogar oft unerkannt, da sie dort keine größeren Probleme mit sich bringt. Müssen diese Menschen aber in ein Krankenhaus, werden Sie oft vollkommen aus der Bahn geworfen. Sie irren herum, schreien, reagieren aggressiv. Sie wissen nicht mehr, wer sie sind, wo sie sind und was los ist. Demenzkranke fühlen sich in Krankenhäusern oft verloren.
Viele Kliniken sind noch nicht auf die Bedürfnisse und Einschränkungen von demenzkranken Patienten eingerichtet. (vgl. Studie von Prof. Dr. Ingo Füsgen, Universität Witten Herdecke). Sowohl Demenzkranke Menschen als auch Pflegende stoßen dann häufig an ihre Grenzen. Oft führt ein Krankenhausaufenthalt zu einer Krisensituation mit negativen Auswirkungen auf die weiteren Lebensperspektiven dieser Menschen. Die Einweisung in ein Pflegeheim kann die Folge sein.
Die unbekannte Umgebung, ein ungewohnter Tagesablauf, fremde Menschen, häufige Verlegungen – das alles ist im Krankenhaus an der Tagesordnung . Auf den Stationen gelten funktionale standardisierte Abläufe, die auf eine schnelle Entlassung ausgelegt sind. Der Kostendruck macht es schwierig, Menschen mit besonderen Bedürfnissen individuell zu betreuen. Menschen mit Demenz brauchen jedoch Halt – einen geschützten und vertrauten Raum. Dieser geht oft verloren, wenn sie ins Krankenhaus müssen.

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