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Prävention nosokomialer Harnwegsinfektionen

Bild © Hans Heisel

Die symptomatische Katheter-assoziierte Harnwegsinfektion (CAUTI) ist eine der häufigsten nosokomialen Infektionsarten. Diese führen u. a. zu verlängerten Krankenhausaufenthalten, erhöhen Letalität und Morbidität. Sie verlängern die Leiden der Betroffenen um 1 – 4 Tage und verursachen unnötige Zusatzkosten (ca. 1.000 € pro Harnwegsinfektion (HWI). Eine nosokomiale CAUTI unterscheidet sich von einer nicht zu therapierenden asymptomatischen Bakteriurie (ausschließlich Bakteriennachweis im Urin), dadurch, dass zwingend ein transurethraler Harnwegskatheter (HWK) vorhanden war. Symptome einer Infektion (z. B. Fieber, Schmerzen) sind vorhanden und eine große Menge Bakterien (je nach Definition nach KISS zwischen 103 und < 105 Kolonien) müssen nachgewiesen sein. Die Prävalenz von CAUTI auf Intensivstationen (ITS) betrug 2015 0,9% bezogen auf 8,5 Mio. Katheteranwendungstage, d.h. die Anwendungsrate lag auf ITS bei 82% aller Patienten. Hauptrisikofaktor einer HWI ist ein liegender transurethraler Harnwegskatheter. Als Infektionsquelle kommen hauptsächlich Bakterien der physiologischen Darmflora des Patienten selbst vor, die extra- oder intraluminal in die Blase gelangen, d. h. ein HWK kann als „infektbahnendes Ereignis“ (wie eine Schiene) fungieren. Die wichtigste präventive Maßnahme ist die Entfernung eines liegenden HWK bzw. keine Anlage ohne Indikation. Eine tägliche Überprüfung der HWK-Indikation ist daher dringend notwendig. Bei der Anlage eines HWK müssen die hygienischen Standards (u.a. aseptische Arbeitsweise, sterile Materialien) eingehalten werden, ebenso bei der Pflege bzw. dem Umgang mit Katheter und Ableitungssystem. Die hygienischen Standards werden optimalerweise in Maßnahmen-Bündel zusammengefasst und das Personal regelmäßig darin geschult.

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